Eduard Mörike Schule

Sonderpädagogischer Förderbedarf

Sonderpädagogischer Förderbedarf mit dem Schwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung ist bei Kindern und Jugendlichen anzunehmen, die auf Grund von Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung, des Erlebens und der Selbststeuerung erheblich und längerfristig in ihren Bildungs-, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt sind.

Der sonderpädagogische Förderbedarf entwickelt sich in einem Prozess, der durch sich wechselseitig beeinflussende Bedingungen gekennzeichnet ist.

Von erheblicher Auswirkung können dabei sein:

  • Verlust an Geborgenheit und Vertrauen
  • Mangel an positiver Orientierung und Autorität
  • Unklarheit von Strukturen
  • Vernachlässigung und Ausgegrenztsein
  • zu wenig Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung
  • erhebliche Umweltbelastungen
  • kritische Lebensereignisse
  • organische Bedingungen

Ungünstige Entwicklungsbedingungen und defizitäre Lebenserfahrungen können nachhaltig die Erlebens- und Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen, die als von gesellschaftlichen Normen abweichend wahrgenommen werden können. Die gesellschaftliche Wahrnehmung ist allerdings abhängig von den Normen der Betrachter und unterliegt einem stetigen Wandel.

Abweichendes oder herausforderndes Verhalten zeigt sich in einer Vielzahl von Erscheinungsformen und in individuell außerordentlich unterschiedlicher Weise.

Unter anderem werden Erscheinungsformen auffälliger Verhaltensweisen wahrgenommen als:

  • übersteigerte Aggressivität bis zur Autoaggression
  • unkontrollierte Gefühlsäußerungen
  • motorische Unruhe und Impulsivität
  • fehlende Selbststeuerung
  • ausgeprägte Labilität
  • Bindungsschwäche
  • Vermeidungs- und Fluchtverhalten
  • Verunsicherung und ängstliches Zurückgezogensein
  • Verharren in Passivität
  • ausgeprägtes Gehemmtsein

Auffällige Erlebens- und Verhaltensweisen bilden sich vor allem als Folge einer inneren Erlebens- und Erfahrungswelt heraus und zeigen sich in Interaktionsprozessen im persönlichen, familiären, schulischen oder gesellschaftlichen Umfeld. Sie sind nicht auf unveränderliche Eigenschaften der Person zurückzuführen. Die Verhaltensweisen sind aber nicht nur individuelle Probleme eines Kindes oder Jugendlichen. Sie können auch als subjektive Problemlösungen verstanden werden und Hinweise auf vorhandene Konflikte geben. Diese können im Verhältnis der einzelnen Person zu sich selbst oder zu ihrer psychosozialen und sächlich-räumlichen Umwelt begründet sein.

Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Schwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung benötigen Hilfe und Unterstützung, um sich in angemessener Weise entwicklungsfördernd mit sich selbst und ihrer psychosozialen Umwelt auseinander zu setzen, schulischen Anforderungen zu entsprechen und dem Bildungsgang folgen zu können.