Eduard Mörike Schule

Schule im Jugendzentrum

Grundlagen und Ziele

Viele Jugendliche, insbesondere SuS der Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung, verweigern den Schulbesuch und sind mit schulischen Angeboten allein nicht mehr zu erreichen. Da auch das Verhaltensspektrum dieser SuS gravierend zunimmt, was sogar ihre Schultauglichkeit selbst in Frage stellt, müssen neue pädagogische Wege aufgezeigt werden. Dabei sind wir aufgefordert gerade diesen Jugendlichen an einem außerschulischen Lernort neue, andere Lernangebote zu unterbreiten.

Primäre Aufgabe muss es daher sein, mit den SuS gemeinsam eine neue Schüleridentität aufzubauen und sie wieder in das reguläre Schulsystem zu integrieren bzw. berufsorientiert mit ihnen zu arbeiten.

Aus diesen Gründen und im Sinne einer ganzheitlichen Förderung besteht seit dem 1.2.2009 eine Kooperation mit dem Jugend- und Gemeinschaftszentrum Grengel. Dieses Projekt Schule im Jugendzentrum stellt angesichts seiner innovativen Kooperationsform zugleich eine neue Qualität des Zusammenwirkens von Schule und Jugendhilfe dar.

Die enge Zusammenarbeit findet ihren Ausdruck im aufeinander abgestimmten und aufbauenden pädagogischen Handeln und der interdisziplinären Ressourcenbündelung mit dem Ziel größtmöglicher Effizienz in der Hilfegewährung; sie dient der Installierung eines sozialraumnahen Jugendhilfeangebotes mit schulischer Ausrichtung.

In der Umsetzung bedeutet das konkret:

Offener Unterrichtsbeginn um 8.45 Uhr, Unterrichtsanfang um 9.00 Uhr

Der Vormittag ist unterteilt in zwei Unterrichtsphasen (9.00–10.30 Uhr und 11.15–12.30 Uhr)

Zwischen 10.30–11.15 Uhr: Aktive Pause mit unterschiedlichen Angeboten wie Billard-, Tischfussball-, Tischtennisspielen oder einfach nur Ausruhen.

Der gesamte Vormittag wird von zwei Lehrerinnen und Lehrern begleitet, die auch alle Aufsichten durchführen, immer für die SuS ansprechbar sind, so dass eine enge Beziehungsarbeit gewährleistet ist.

Zielgruppe für das Projekt Schule im Jugendzentrum:

Zielgruppe sind Jugendliche der Sekundarstufe I – teilweise Schulverweigerer -, die mit schulischen Maßnahmen nicht mehr zu erreichen sind.
Zielsetzung für das Projekt Schule im Jugendzentrum

Übergeordnetes Ziel ist die Reintegration in das bestehende System der schulischen und beruflichen Ausbildung. Dies beinhaltet sowohl die berufliche Orientierung und Integration als auch die Förderung der Sozial- und Handlungskompetenzen.

Teilziele auf diesem Weg sind:

Gewöhnung an einen regelmäßigen Alltag mit verbindlichen Beziehungen

Erlernen von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit

Erziehung zu sozial agierenden Persönlichkeiten

Entwicklung von Kommunikationsfähigkeit

Kennenlernen von angemessenen Formen der Konfliktbewältigung

Befähigung, Frustration auszuhalten

Erlernen eines angemessenen Umgangs mit Misserfolg

Kennenlernen der eigenen Stärken und Schwächen

Erlernen eines angemessenen Umgangs mit Autoritäten und Regeln

Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein

Förderung des Durchhaltevermögens

Erkennen und Abbau von Lernblockaden

Vertiefung vorhandener schulischer Kenntnisse und Abbau schulischer Defizite

Ausbau der Methodenkompetenz

Entwicklung einer konkreten Lebens- und Berufsperspektive

Erwerb beruflicher Grundkenntnisse